In „Breathe“ dokumentiert Dmytro Prudnikov seinen Bikepacking-Trip durch Portugal nach Spanien. Zusammen mit einem Freund radelt er von Norden nach Süden, insgesamt über 1300 Kilometer. Ein beeindruckender und professionell gemachter Kurzfilm über eine Reise durch einige der wohl bezauberndsten Landschaften Europas.
Gestresst vom Alltag, von ewiger extrinsischer Selbstoptimierung, Konsum um des Konsums Willens, ertrinkend in der permanenten Informationsflut, braucht der Protagonist von „Breathe“ eine Auszeit. Digitial Detox, weg von allem – Zeit zum Atmen. Sein Freund Simon motiviert ihn zu einem Bikepacking-Abenteuer durch Portugal, von Porto im Norden bis Sagres im äußersten Süden, dann nach Osten nach Sevilla in Spanien.
Nebel, Sonne, Meer, Asphalt, Schotterstraßen und vor allem: endlose Geschichten. Über Verzweiflung, Glück, vom Hinfallen und wieder Aufrappeln. Eine Flucht, vor dem dunklen, kaltgrauen Winter, der zu dieser Zeit fast ganz Europa in seinen eisigen Klauen hält. Von Fährfahrten, die für den Protagonisten auch als Metapher für Übergang und Veränderung gleichbedeutend sind.
Der Film „Breathe“ zeigt den Zuschauern wilde, raue und atemberaubende Landschaften, aber auch die Schönheit des Radreisens in seiner minimalistischen Form. Abgelegen von Touristen Hot-Sports, pedalieren die Freunde vorbei an Klippen, die ins Meer stürzen, durch atemberaubende Nationalparks und auf einsamen Schotterstraßen. Nicht mit dem Ziel vor Augen, sondern dem Genuss einer für sie so einzigartigen und lebensbejahenden Reise.
Ein besonders gelungener, romantischer, sehenswerter Kurzfilm, nach dem man am liebsten gleich seine Sachen für die eigene Reise packen möchte.
Text: Max Marquardt / Fotos: Screenshots „Breathe“